Namibia - Botswana - Südafrika per Rad
Eine Reise durch die Namib, Kalahari & Karoo Wüsten

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Fange mit dem gleichen Foto an wie ich vorher aufgehört habe.
Kein Versehen sondern einfach Zwang der Sache. Zum Einen
passender Abschluss nach all den Sand- und Schotterpisten, zum
Anderen ein perfekter Einstieg fuer die Durchquerung der Namib
von Aus nach Lüderitz.
Foto oben 4km außerhalb Aus; Auf steil abfallender Straße mit
Höchstgeschwindigkeit hinein in die Namib und Lüderitz
entgegen. Kostete mich einige Überwindung und den Bremsen
jede Menge Gummi für die Aufnahme anzuhalten ;-)


Sandverwehungen auf der Straße nach Lüderitz/Luderitz

Alles ging wunderbar. Bergab und Rückenwind. Bis 40km vor Lüderitz.
Innerhalb von 5 Kilometer änderte sich alles. Gewaltiger frontaler Gegenwind
bei extremst trockener Luft und die Temperatur rauf auf 52 Grad.
Für die schlimmsten 10km kam ich mir - ungelogen! - vor wie in einem Heissluft-
Trockengerät. Innerhalb weniger Kilometer begann die Haut spröde zu werden
und Runzeln zu schmeißen. Auch konstantes Trinken half nicht viel.
Um nicht komplett auszutrocknen hab ich dann zweimal Hemd und Schirmmütze
kräftig mit Wasser eingeweicht und auch Beinen und Händen
eine Dusche verpaßt.
Half recht gut, auch wenn die Feuchtigkeit kurz drauf schon wieder
verdunstet war.

Dünen der Namib Wüste


Lüderitz/Luderitz am Atlantischen Ozean

Foto oben: Nach 125 langen und zuletzt harten Kilometern, Lüderitz in
seiner Bucht am Atlantik. Ein Häufchen Zivilisation inmitten einer kargen
und lebensfeindlichen Umgebung.
Aber man kann sich gut einleben, speziell mit seinen 4 Pubs ;-))

Blieb einige Tage länger als gedacht. Konnte mich einfach nicht zur Abfahrt
durchringen. Habe ein echtes Problem damit eine Strecke zweimal zu
fahren. Auch wenn es, wie in diesem Fall, in die andere Richtung geht. So
brauchte es denn einige Tage bis ich mich dazu durchringen konnte.

So ging die Reise denn - komplett auf Asphalt - weiter nach Keetmanshoop.
Gezeltet vor Aus am Strassenrand (schon ein wenig versteckt), gings
weiter nach Gaogeb. Macht von der Hauptstrasse einen total toten Eindruck,
da ich mich aber doch nach einer Coke sehne mach' ich mich auf die
Suche nach 'nem Laden oder 'ner Kneipe. Werde schlieslich fündig. Sieht
zwar verschlossen und verrammelt aus, ist aber wohl darauf zurückzuführen,
dass die neue Umgehung jeglichen Verkehr am Ort vorbei leitet und so die
Kundschaft auf Null reduziert.
Um so herzlicher und freundlicher werden dafür "verirrte" Radreisende
aufgenommen, die hierher gefunden haben!
Nach einem ersten Kaffee wird auf Bier und Erdnüsse umgeschwenkt
und die Atmosphäre wird fast familiär! Für 'ne Stunde (oder auch zwei)
unterhalten wir uns so über lokale und internationale Begebenheiten,
Sport und Politik. Muss zugeben, dass ich leicht besäuselt wieder auf's
Rad stieg... ;-)
Nach einer weiteren Nacht Bushcamping komme ich am nächsten Morgen
nach Seeheim. Auf der Karte direkt an der Hauptstrasse, muss man in
der Praxis praktisch eine dreiviertel Runde drehen um nach Seeheim zu
gelangen. Von der Hauptstrasse nach Süden abgebogen, dann nochmal
rechts abgebogen und sehr steil und gefährlich hinunter an die Gleise
der Bahn nach Keetmanshoop. 100m die Gleise entlang, und man/frau steht
vor dem alten Hotel Seeheim.
Muss aber zugeben, es lohnt sich! Ein wunderschöner Platz! Ideal um mal
einfach die Beine baumeln zu lassen und zu relaxen. Schön schattig und
nebenbei auch noch mit hervorragendem Essen!

Piste zum Fish River Canyon


einsame Blume in der Namib Wüste

Beide Fotos oben: Auf dem Weg von Keetmanhoop via Naute Dam zum Fish River Canyon.
Erste Aufnahme kurz vor'm Canyon Roadhouse, übrigens eine blendende Alternative zu
Hobas. Hobas, obwohl etwas näher zum Canyon, ist (vielleicht gerade deswegen?)
schweineteuer. Und eine besonders ansprechende Anlage ist Hobas ebenfalls nicht. Wie
auch immer, von den Aussichtspunkten (noch mal knappe 10km von Hobas) hat man
absolut überwältigende Aussichten über Teile des Canyon.
Absolut beeindruckend !!

Fish River Canyon


Köcherbaum mit Fish River Canyon im Hintergrund

Weiter ging die Reise in Richtung Ai-Ais. Die Schotter- und Sandstrecke führt mal
näher, mal weiter vom Canyon weg. Erlaubt aber immer wieder grandiose Ausblicke
wie obigen. Im Vordergrund karge Vegetation mit Büschen und Köcherbaum,
im Hintergrund wieder der majestätische Fish River Canyon.

Camping mit Fahrrad am Abend

Anstelle nach Ai-Ais zu fahren bog ich in die entgegengesetzte Richtung
ab und fuhr nach Grünau.
Oben Nachtlager am Streckenrand, von der einen Seite sichtgeschuetzt durch
einen Felsenhaufen auf dem ich gerade stehe, von der anderen Seite
halbwegs durch die Büsche.
Unten die Piste nach Grünau am nächsten Tag.


Hier muss ich einen Break einschieben.
Von Grünau gings nach Karasburg, wo mich meine zweite Leidenschaft,
das Bahnfahren
, überkam und ich den Zug zurück nach Windhoek
nahm.
Gesehen daß es eine Bahnlinie gibt und dermaßen von der Landschaft
angetan mußte ich einfach den Zug nehmen und diese Gegend vom
Zug aus in mich aufsaugen.


Wieder auf dem Rad, jetzt von Windhoek in Richtung Maun, Botswana, geht
es zuerst durch die Windhoek umgebenden Berge, dann durch die
endlose Weite Ost-Namibias. Leichte Hügel wechseln sich ab mit winzigen
vergessenen alten Bahnstatiönchen, mit gelegentlichen Rastbuchten, mit
'nem Ort oder Zweien.
(Auf Namibischer Seite lediglich Witvlei, Gobabis und das Restcamp
bei der Grenze, auf Botswana Seite hat's kleine Siedlungen ziemlich
regelmäßig alle 30-40 Kilometer.)

Von Ghanzi, dem ersten größeren Ort in Botswana dann auf nagelneuem
Asphalt. Allerdings nur für wenige Kilometer. Da die Strecke noch
gebaut wird wechsel ich immer wieder hinüber auf die alte Schotterpiste
- um kurz drauf wieder die neue, halbfertige Strecke zu probieren. Bis
es wirklich nicht mehr geht und nur die Piste bleibt.

Neue Straße Windhoek - Maun; Ende der Straßenmarkierung

Oben: Ende der Markierungen. Ende des Asphalts in 42km.

Hornbill - Nationalvogel von Botsuana/Botswana

Hier wird man/frau dann auch gleich mit den in Botswana "üblichen" Tieren
bekannt gemacht. Oben der Hornbill, Wappenvogel von Botswana.
Wildschweine und Emus gab's ebenfalls zu bestaunen. Nur leider war ich
nicht schnell genug mit der Kamera.

Unten: Schotterpiste durch Bushlandschaft 60km vor Toteng.

alte Piste Ghanzi - Maun;

Kurz vor Toteng über eine kleine, alte Brücke, einen kleinen Anstieg
hinauf, und der Asphalt hat einen wieder. Nur sieht die Kreuzung auf der ich
stehe definitiv nicht nach 'Hauptstraße nach Maun' aus. Fahre zögerlich
weiter und ende schließlich an einer größeren T-Kreuzung. Hier geht's
nach Maun!
Da es zur linken allerdings einen kleinen Shop hat wird der zuerst
angesteuert. "3 Cola-Dosen bitte!" Die erste wird noch vor dem Shop
geleert, die zweite bei der Abfahrt und die dritte ein paar Kilometer weiter
die Straße entlang.
Die 70 Kilometer bis Maun sind heute nicht mehr zu schaffen; Also wird
wie so oft ein Stück weit neben der Straße wild gezeltet.


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